9/29/2007

The Killer Inside Me, Jim Thompson

Wie auch Pop 1280 hat man es hier mit einer echten Sau als Protagonisten zu tun. Dass die 1950er so etwas wie das Thompson-Werk überhaupt ausgestossen haben, scheint bemerkenswert und revidiert mal wieder einige Klischees über die Zeit der Suburbanisierung. Lou ist krank, und was er tut, ist es auch. Der Titel ist Programm. Doch Lou ist immer noch der Sheriff und somit das Bollwerk gegen den ganzen Müll, der sich in den Windfängen der Kleinstadt sammelt.

Eigentlich will Lou nur der Kleinstadt entfliehen, und somit freilich auch dem unguten Stern, unter dem er geboren war. Das leere Haus des Vaters, ein Arzt, kann der missratene Spross nicht füllen. Der Erfolg bei der vernachlässigten Frauenwelt scheint ihm zu gefallen. Seine Fast-Verlobte, natürlich die persilreine und doch aalgeile Grundschullehrerin, bekommt statt eines Ringes und einer Beteiligung an Lous Leben aber doch nur die Faust ins Zwerchfell.

Die Wildnis von West Texas hat Lou zu einem Tier werden lassen. Kein Cowboy-Mythos kann ihn auffangen. Der Showdown wirkt somit fast grotesk anachronistisch: mit der Flinte im Anschlag wird der Übermacht und dem Schicksal entgegengehechtet. Aus der Tür hinaus ins Helle.

Lous Wagenburg war auf rotem Schlamm gebaut, quasi.

Hammetts Red Harvest scheint der nächste logische Schritt zu sein. Und hier gibts erstmal das fiese Thompson-Stück.

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