7/14/2008

The Exorcist, William Friedkin

Freilich ist das ein Klassiker. Aber warum? Weil sich das Werk auf einen Bereich des menschlichen Lebens konzentriert, der eigentlich immer mit Schmerzen behaftet sein kann: die Familie bzw. der intergenerative Umgang.

Da ist der Priester, dessen eigene herbe Lebensführung seine Mutter in Mitleidenschaft zieht. Er kann ihr nicht die gewünschte Fürsorge angedeihen lassen. Und freilich ist da das mittlerweile popkulturell ikonisierte besessene Mädchen, das nicht nur alle Artigkeit sondern auch alle Kindlichkeit verliert. Ein großes Grauen ist die Vorstellung, daheim einen bettlägerigen geliebten älteren Menschen zu haben - fast noch schlimmer ist der Gedanke an ein krankes Kind. Das ist ein zerberstender Traum der Zukunft, der die blanke Existenz des Hauses und dessen Wirtschaft ad absurdum führt. Das besessene Balg hier kotzt nicht nur auf Talare, sondern auch auf Teppiche und die teuren Wände, die es eigentlich vor dem kalten Wind schützen sollten.

Vorm Teufel selbst kann man ja schwerlich Angst haben. Doch es sind die potentiellen Schmerzen der Familie, die hier schocken. Niemandes Mutter lutscht Schwänze in der Hölle! Und wenn, dann will das keiner gesagt bekommen. Die Hölle, das sind die Anderen, vor allem zu Hause.

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