2/25/2010

The Men Who Stare at Goats, Jon Ronson

Da.

Dies ist kein Roman - es ist Journalismus! Auweia. Trotzdem ist es ein sympathisches kleines Textlein, das unter dem nur auf den ersten Blick kryptischen Titel vorliegt. Herr Ronson hat sich den spirituellen Streitkräften der USA angenommen - denn die Hippiepower, die sich in den 1960er ballte, wurde nicht nur auf Batik und Tanzmusiken angewandt. Und eben jenes auf Ziegen starren ist eine Disziplin der Psi-Krieger, die dadurch das Leben des armen Tieres beenden wollen.

Es gab ja schon länger die urbane Legende, dass der KGB mit Hirnwellen und solchem Kram experimentierte. Und die Geschichte von LSD lässt ja auch einiges an derlei Spekulationen zu. Das vorliegende Produkt liest sich allerdings seltsam, weil es so aktuell ist: so wird auch Abu Ghraib mit den Psychowaffen der USA in Verbindung gesetzt. Das hat dann nicht mehr viel mit Drolligkeit zu tun - das macht Bauchschmerzen. Zumindest gibt Ronson nicht vor, das Thema mit seinem dünnen Büchlein erschöpfen zu behandeln.

Das ist wohl der Fluch allen Gonzo-Journalismusses: mit Wahrheitsfindung hat es viel weniger zu tun als mit süffisanter Unterhaltung und einer gefühlten Coolness zwischen Autor und Leser. Uh, yeah, wir sind die wissende Minderheit.

Bald gibt es den Film mit Jeff Bridges, Obi-Wan und George Clooney.

Folgendes Bild ist von ziegen-treff.de. Es ist eine Thüringer-Wald-Ziege. Wunderschönes Tier. Bestimmt böse, aber wunderschön.

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