11/29/2011

Black Hole, Charles Burns

Hier. Wenn man graphic novels liest und dabei keine Umhänge und Ikonen sehen will, dann sollte man trotzdem nicht zu Black Hole greifen. Denn es ist heftiger als es den Anschein macht. In aller Bescheidenheit und mit sattem Schwarz beleuchtet es eine alptraumhafte Adoleszenz in den 1970ern, in der die Körperlichkeit zum Horror gerinnt.

Denn man kann den Titel dieses Werkes nicht unterschätzen. Es sind schwarze Löcher, die hier vorkommen und sich als Mitte konstituieren. Ein Dunkles, ein Inneres, ein nicht nur intrauteriner (Ab- und Un-)Ort. Enorme Schwerkraft baut sich auf und dort drinnen wird etwas ausgebrütet, etwas wächst in der Finsternis und es hat nichts mit kollektiven Eschatologien zu tun sondern mit dem individuellen Zerfall.

Im schwarzen Loch und drumherum ist Bewegung. Die peer group folgt einem unauslöschlichen Ideal und lässt die Freaks in der Dunkelheit verkommen. In Höhlen und Körperhöhlen verbirgt sich das Unheimliche, das was dem Heim am fernsten ist.

Black Hole überrascht und niemand darf es je verfilmen.

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